Muss die Dualität wirklich überwunden werden? Muss die Dualität wirklich als Illusion erkannt werden? Ist die Dualität wirklich eine Illusion?
Könnte die Dualität nicht durchaus auch eine Erscheinungsform im/des Einen sein?
Du und ich: Wir sind zwei Nicht-Zwei.
Wenn man das Eine erfahren hat oder erfährt, kann man die Dualität als eine Illusion ansehen. Man kann aber auch ihre Existenz im Einen bejahen und annehmen. Wie man mit ihr dann umgeht, ist eine andere Frage.
Du und ich: Wir sind zwei Nicht-Zwei.
Und das ist ganz ok so.
12 Kommentare
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19. Dezember 2010 um 19:55
atemhaus
Lieber Stefan,
wie sollte es Beziehung geben ohne Dualität. Beziehung aber ist das Wesen des Göttlichen. Wo Beziehung möglich wird, ist die Dualität nicht aufgehoben (was schon eins ist, kann nicht in Beziehung treten). Aber es scheint vielleicht in der Beziehung eine transzendente Einheit auf, die die Dualität aber nicht auflöst.
Wo diese Spannung aufgelöst wird und Menschen die Aufhebung der Dualität nicht nur ersehnen, sondern die Einheit zu ihrem Standpunkt machen, entsteht ein totalitäres Denken, welches die Brüche, das Fragmentarische der eigenen Existenz nicht mehr wahrnehmen und akzeptieren kann und den anderen nicht mehr als wirklichen Menschen, sondern nur noch im Lichte einer Idee (oder sollte ich sagen Ideologie?) wahrnimmt.
Ich bin froh darum, dass die Spannung von Dualität und Einheit nicht aufzuheben ist. Den nur so ist Lebendigkeit und Beziehung möglich.
Adventliche Grüsse
Bernd
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19. Dezember 2010 um 20:18
Samuel
Hmm. Uh, ich würd eigentlich sagen, Dualität gibt’s gar nicht – in der Regel gesellt sich zum Du und ich immer das wir. Also, entweder sind wir zwei zu dritt und das wir ist ganz alleine, oder aber wir lassen das zählen und widmen und dem Augenblich.
Der ist zwar auch immer alleine, der arme. Vielleicht wird er ja mal vom wir gefunden. Dann wären’s wieder zwei, und die Geschichte geht von vorne los… 🙂
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21. Dezember 2010 um 16:38
kurt
ich schaute grad in den spiegel meine leberwerte stiegen prompt
ich schau in den himmel und sehe blau
ich hau mir auf den daumen und sehe blau
ich schwimme hinaus ins offene licht und sehe nix
ich bin geblendet
ich grab mir ein loch baue eine höhle und sehe nix
ich grab weiter und finde mich im dunkel
höre wie ich atme und bete..
ich bin am ziel
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21. Dezember 2010 um 22:00
kurt
es gibt eine sehr intensive bildung
durch und durch
in einem gefängnis zum bleistift liegt die tendenz eines raubmordes oder einer gotteslästerung eher zwischen den schlieespunkten
auch die stunde freigang
kaum unterschieden vom klosterleben
nur die freiheit oder das gefühl
wer sool das definieren..
lg und auch herzlich dein freund kurt
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24. Dezember 2010 um 08:51
Nitya
Ich stimme Bernd zu: Beziehung kann es nicht ohne Dualität geben. Auf die Gefahr hin, mich dem Vorwurf totalitären Denkens ausgesetzt zu sehen, muss ich dennoch die Frage stellen: Wenn Dualität nur ein Traum ist, ist dann nicht auch jede Beziehung ein Traum? Ja: Was schon eins ist, kann nicht in Beziehung treten. Dass Beziehung das Wesen des Göttlichen ist, ist ja erst mal nur eine Behauptung, die ich mit der Frage „Was ist nicht das Wesen des Göttlichen“? in Frage stellen möchte.
Ich würde nicht sagen, dass in der Beziehung vielleicht eine transzendente Einheit aufscheint, sondern dass in der Nicht-Zweiheit Zweiheit erscheint und verschwindet, erscheint und verschwindet, …
Existiert zwischen Dualität und Einheit so etwas wie Spannung? Ich würde sagen: Spannung existiert nur innerhalb der Dualität. Nicht-Zweiheit, die alle Erscheinungen in sich birgt, ist ohne jede Spannung. Zwischen No-Thing und Thing kann keine Spannung sein.
Ist dies nur eine Idee? Eine Ideologie? Dasselbe könnte ich bei der Darstellung von Bernd fragen, aber ich fürchte, es ist nicht sehr hilfreich, anderen, die eine andere Sichtweise haben, ideologisch-totalitäres Denken zu unterstellen. Anderen, deren Existenz als getrennte Entitäten nicht einmal hinterfragt wird.
Da aber der Traum der Zweiheit sich immer weiterträumt, darf ich allen ein frohes Weihnachten wünschen.
Dir, lieber Stefan, einen herzlichen Gruß.
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24. Dezember 2010 um 14:05
Stefan
Meine lieben Freunde,
vielleicht erscheint es etwas seltsam, aber ich stimme euch allen zu. Ich hoffe, demnächst etwas mehr Zeit zu finden, dies näher zu erläutern. Vielleicht mache ich auch einen Post daraus bzw. dazu.
Ich bitte um Entschuldigung für die späte und knappe Antwort. Momentan fehlt mir schlichtweg die freie Zeit, um zu schreiben.
Bis dahin meinen herzlichen Dank an euch, und ein gesegnetes Weihnachtsfest euch und allen Leserinnen und Lesern!
P.S. Kurt: Deine Poesie ist manchmal genial.
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26. Dezember 2010 um 13:11
Stefan
Über die Vielfalt der Antworten freue ich mich. Irgendwie gehören sie zusammen: Bernds Hinweis auf die Beziehungen, den Samuel im Wir in gewisser Weise aufgreift und Kurt in seinen lebendigen Bildern, die auch die Einsamkeit in eine Beziehung stellen, und Nityas Anmerkungen zur Traumhaftigkeit und Spannung(slosigkeit).
Ich erlaube mir die (rhetorische) Frage, ob „das Eine“ logisch, unlogisch oder vielleicht alogisch ist, kausal, chaotisch oder akausal? Wie wichtig ist es, „auf der Ebene der Wahrnehmung des Einen“ zu unterscheiden zwischen Transzendenz und Immanenz, zwischen Monismus und Dualismus, zwischen Traum und Wirklichkeit?
Nochmals meinen Dank für eure Antworten, und herzliche Grüße an euch!
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27. Dezember 2010 um 21:30
kurt
wenn ich mal was sagen darf,falls mich meine worte nicht verlassen
ich mag am liebsten die 3 wahrheiten
da fragt gott was wünschst du dir..
das nich leicht und einfach schon garnich
das braucht seine zeit obwohl es ganz einfach ist..hihi
danke das du mich mich manschmal meiner bildersprache lobst
ich mag das das sehr und bin gerne stolz
du bist einer der
und die zeit kommt mit der zeit..
danke an stefan und euch alle ..
es ist schön hier bei euch zu sein..
dank stefan..
ich hab euch lieb.
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28. Dezember 2010 um 19:00
Stefan
Und ich freue mich, dass du hier bist, lieber Kurt. Vielen Dank!
Die 3 Wahrheiten, da Gott fragt, was du dir wünschst – das kannte/kenne ich nicht. Aber dieser Gedanke fasziniert mich. Welche 3 Wahrheiten würde ich mir wohl wünschen?
Vielen Dank auch für diesen Gedanken!
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3. Januar 2011 um 20:35
tom-ate
Meiner Meinung nach ist Dualität eine Illusion. Es gibt zwar Ich und Du. Und keiner kann aus seiner Haut – bzw. den andern ganz ergründen.
Was soll’s. Unser Dasein bedeutet auch: eingeschlossen sein in einem Körper. Aber es geht allen gleich dabei. Wir sind alle Teil einer einzigen Welt. Die Grenze zwischen Ich und Du überwinden, das geht nur durch – Liebe. Auch das eine Illusion?
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14. Januar 2011 um 19:49
innesein
Genau diese Gedanken lagen mir gestern auch auf der Zunge, lieber Stefan… Die Dualität IN der Nondualität, untrennbar vereint…. und wunderbar als Spannungsfeld, damit Evolution geschieht…
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6. Februar 2011 um 12:53
Stefan
Liebe Gabi, lieber tom-ate,
die Mystik macht erfahrbar, dass es nur „das Eine“ gibt. Und die Dualität ist existent. Ob und wie das rational zusammengeht, spielt für mich nicht länger eine Rolle. Entschuldigt bitte, dass ich das so sage.
Meinen Dank an euch,
und liebe Grüße!
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